Olympus TG-4

Unterwasserkameras erfreuen sich in letzter Zeit wachsender Beliebtheit. Sie sind nicht nur für den Einsatz im kühlen Nass geeignet, sondern zeichnen sich auch durch eine besondere Robustheit ihrer Gehäuse aus. Ein relativ neuer Mitbewerber in diesem Segment ist die Olympus TG-4.

Olympus TG-4
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Die Olympus TG-4 befindet sich mit 245 Gramm Gewicht innerhalb der Gattung der Unterwasserkameras im Durchschnittsbereich. Wie die meisten ihrer Mitbewerber von Canon, Nikon, Sony oder Ricoh soll auch sie Stürze aus 2 Metern Höhe unbeschadet überstehen können. Mit 15 Metern Tauchtiefe kommt man mit ihr nicht ganz so tief wie mit ähnlichen Modellen der Mitbewerber, aber diese Tiefe ist für die meisten Hobbyanwender mehr als ausreichend. Außerdem lässt sich mithilfe eines optional erhältlichen Druckgehäuses die maximale Tauchtiefe auf 45 Meter erweitern. Damit übertrifft die Kamera dann die meisten ihrer Konkurrenten.
Das Objektiv besitzt ein KB-Äquivalent von 25-100 mm. Dies ist für die meisten Anwendungen mehr als ausreichend. Der Weitwinkelbereich ist mit 25 mm sogar etwas weiter als bei den meisten Konkurrenzmodellen, deren Zoomobjektive meist erst bei 28 mm beginnen. Aufgrund der geringen Sichtweiten unter Wasser sind mehr als 100 mm im Telebereich ohnehin kaum sinnvoll. Zudem ist das Objektiv im Weitwinkelbereich mit 1:2,0 sehr lichtstark. Im Telebereich sinkt die Lichtstärke dagegen auf 1:4,9 ab. Bildstabilisator, Kompass und Manometer sowie Wlan gehören auch zur Ausstattung wie GPS. Eine Videofunktion in Full HD ist vorhanden. Der Bildschirm ist mit 7,5 cm angenehm groß. Er bietet keine Touchfunktion, stattdessen lässt sich die Kamera jedoch über die sogenannte „Tab-Control-Funktion“ durch Klopfen auf die Gehäuseseite ansteuern. Die Olympus TG-4 kann mit einem umfangreichen Zubehörprogramm aufwarten, welches man bei der Konkurrenz vergebens sucht. Wasserdichte Tele-, Weitwinkel- und Makro-Konverter können ebenso angeschlossen werden, wie wasserdichte Blitzlichtgeräte und Ringlichter.

Für dieses Modell ist bereits ein Nachfolger erhältlich: Olympus TG-5

Leistung

Der Sensor der Kamera löst 16 Megapixel auf. Bei ISO 100 - 400 hält sich der Sensor mit Bildrauschen sehr zurück. Erst ab ISO 800 beginnt das Rauschen, die Bildschärfe deutlich zu schmälern. JPEG-Aufnahmen zeichnen sich zudem durch eine sichtbare, Kamera-interne Nachschärfung aus. Allerdings wartet die Olympus TG-4 auch mit einem RAW-Modus auf. Dies bieten nicht viele wasserdichte Kompaktkameras. Die von der Kamera erzeugten RAW-Files zeichnen sich durch eine sehr gute Qualität aus und sind daher JPEG-Aufnahmen vorzuziehen. Die Abbildungsleistung der verbauten Optik ist gut. Im mittleren und Weitwinkelbereich liefert sie eine sehr hohe Auflösung, auch bei Offenblende. Lediglich in den Bildecken fällt die Bildschärfe etwas ab, was sich jedoch durch Abblenden verbessern lässt. Bei maximaler Zoomeinstellung beginnt die Abbildungsleistung schlechter zu werden.
Das Objektiv erlaubt Nahaufnahmen ab 1 cm Entfernung. Der eingebaute Bildstabilisator lässt den Nutzer etwa drei Blendenstufen gewinnen. Die vor allem im Weitwinkelbereich lichtstarke Optik tut ihr Übriges dazu. 
Spezial-Aufnahmefunktionen wie Unterwasser-HDR oder „Live Composite“ ermöglichen es, vorhandene Lichtverhältnisse optimal ausnutzen. 
Die Video-Funktion ist ordentlich, jedoch nicht überragend. Videos werden im QuickTime-Format in Full HD aufgezeichnet. Es kann während der Aufnahme gezoomt werden, aber das Zoomgeräusch ist dann im Video zu hören. Die Reaktionsgeschwindigkeit der Kamera ist sehr gut. Sie ist nach etwa einer Sekunde startbereit, fokussiert in weniger als 0,1 Sekunden und kann bis zu 5 Bilder pro Sekunde im JPEG-Modus schießen. Zudem gibt es noch Hochgeschwindigkeitsmodi. Die bis zu 50 Bilder in der Sekunde erlauben. Allerdings wird dann die Auflösung auf 3 Megapixel reduziert. Mit einer Akkuladung sollen 380 Aufnahmen oder 2 Stunden Videoaufnahmen möglich sein.

Preis / Leistung

Die Olympus TG-4 kostet mit etwa 360 Euro etwas mehr als die meisten Konkurrenzmodelle, Zubehör nicht eingerechnet. Das Zusatzgehäuse für Wassertiefen bis 45 Meter schlägt mit weiteren 250 Euro zu Buche. Ein Ringlicht kostet 37 Euro, Weitwinkel- und Telekonverter je ca. 130 Euro.
Ähnliche Modelle von Canon, Nikon, Ricoh oder Panasonic sind etwa hundert Euro billiger, bietet dafür aber meist weniger Brennweite im Weitwinkelbereich oder müssen andere Abstriche machen. In der Regel bieten sie auch keine RAW-Option. Dennoch sollte der Käufer vor seiner Entscheidung sorgfältig die verschiedenen Modelle vergleichen.

Fazit

Die Olympus TG-4 ist eine solide Unterwasserkamera mit einem vor allem im Weitwinkelbereich hochauflösenden und lichtstarken Objektiv. Die Möglichkeit, RAW-Aufnahmen aufzunehmen hebt sie gegen viele Konkurrenten ab. Ebenso ungewöhnlich für eine Kamera dieser Gattung ist das umfangreiche Zubehörprogramm. Der Preis liegt allerdings etwas über dem Durchschnitt der gängigen Unterwasser-Kompaktkameras.